Ein Umzug ist mit einer Menge Arbeit verbunden. Noch aufwendiger wird es, wenn Kinder involviert sind. Verlassen Kinder ihre gewohnte Umgebung, müssen sie sich mit vielen Veränderungen auseinandersetzen: Das Zurücklassen der Freunde, einer neuen Wohnung, einem fremden Viertel und oft auch einer neuen Schule. Kein Wunder, dass sich viele Kinder und Jugendliche beim Thema Umzug verunsichert fühlen. So ist es Aufgabe der Eltern, ihren Nachwuchs emotional gut auf den bevorstehenden Wohnortwechsel vorzubereiten.

Eltern sollten den Umzug mit ihren Kindern gut planen. Es ist wichtig, die Kleinen frühzeitig in die Umzugspläne einzuweihen. Am besten sofort, wenn die Entscheidung dafür gefallen ist. Erklären Sie Ihrem Kind, warum der Umzug nötig ist. Fragen Sie es nach seiner Meinung und versuchen Sie, verständnisvoll auf seine Sorgen zu reagieren und ihm Lösungen aufzuzeigen.

Zudem ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind in den Umzugsprozess mit einbinden. Zeigen Sie ihm das neue Zuhause schon im Voraus und erkunden Sie mit Ihrem Sprössling die Umgebung. So kann sich das Kind gut auf sein Leben am neuen Wohnort vorbereiten. Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, sein neues Zimmer mitzugestalten. Das schafft sofort Vertrautheit. Weitere Tipps, wie Sie Ihr Kind auf den Umzug vorbereiten können, finden Sie im Ratgeber „Den Umzug mit Kindern richtig planen“ von immowelt.de.

Jeder vierte Deutsche ist schon einmal wegen des Jobs umgezogen. Bei Berufstätigen mit Abitur sind es sogar 41 Prozent, wie eine repräsentative Infas-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung kürzlich ergab. Doch wer will ein Leben lang immer wieder die Umzugskartons packen, weil der Arbeitgeber es verlangt?
Eine Pfarrerin, ein Soldat, ein Auslandskorrespondent und eine Diplomatin berichten, warum sie ihren Beruf bewusst gewählt und die Vorzüge des Nomadentums schätzen gelernt haben.

Sonja Sibbor-Heißmann, Studentenpfarrerin

Sonja Sibbor-Heißmann hat schon als Kind erfahren, was es bedeutet, wenn die ganze Familie den Wohnort wechselt. Ihr Vater war Theologe und nahm kurz nach ihrer Geburt in Nürnberg eine Pfarrstelle in Garching an der Alz an. In der zweiten Klasse folgte der Umzug nach München, wo sie den Rest ihrer Schulzeit verbrachte. Nach einem Jahr Freiwilligendienst in Bolivien entschied sie sich ebenfalls für Evangelische Theologie und studierte in Neuendettelsau, München und Heidelberg. Zehn Jahre lang betreute sie ihre erste Pfarrstelle im niederbayerischen Hengersberg.
Seit Oktober ist Sibbor-Heißmann nun Studentenpfarrerin an der Universität Passau und fühlt sich dort bereits „sehr heimisch“. Mit ihrem Mann, der ebenfalls als Pfarrer arbeitet, hat sie inzwischen selbst eine Tochter. Die Vierjährige habe den Umzug nach Passau gut verkraftet, sagt Sibbor-Heißmann. „Sie wird noch lange genug in den Passauer Kindergarten gehen, um dort Fuß zu fassen.“
Dass sie den gleichen Beruf ausüben, ist für das Pfarrerspaar ein Glücksfall. „Wir können leicht zusammen umziehen. Wenn der Partner einem Beruf nachgeht, bei dem Versetzungen selten sind, müssen andere Lösungen her“, sagt Sibbor-Heißmann. „Viele ziehen innerhalb des Dekanats um oder versuchen, länger als üblich dieselbe Pfarrstelle zu betreuen.“
Sehnsucht nach mehr Sesshaftigkeit hat Sonja Sibbor-Heißmann nicht. Heimat sei für sie kein geografischer Punkt. „Als wir in der Schule einmal ein Bild von unserer Heimat malen sollten, habe ich einen Haufen Menschen in einer Wüste gezeichnet. Heimat verbinde ich mit Menschen, nicht mit einem Haus mit großen Garten.“ Trotzdem bleibt die Ungewissheit, was das Alter bringen wird. „Wenn man im Ruhestand das Pfarrhaus verlässt, stellt sich bestimmt die Frage: Wo soll ich jetzt hin?“

Jürgen Osterhage, ARD-Korrespondent

Für Jürgen Osterhage ist die alte Hansestadt Lemgo in Ostwestfalen der Inbegriff von Heimat. Wenn er in Indien ist, wo er derzeit das ARD-Studio Neu Delhi leitet, dehnt er den Begriff auf ganz Deutschland oder gar Europa aus. Seine Frau und die beiden jüngeren Kindern haben ihn nach Indien begleitet, die volljährigen Töchter sind in Deutschland geblieben. Für den elfjährigen Sohn und die neunjährige Tochter ist es der zweite Umzug.
„Wenn die Kinder klein sind, ist es weniger problematisch. Schwierig wird es, wenn sie schon an einem Ort Wurzeln geschlagen haben“, sagt Osterhage. Aber nach der Eingewöhnungsphase überwögen auch für sie die Vorteile. „Der Fortschritt ihrer Englischkenntnisse ist beachtlich. Außerdem profitieren sie von den unzähligen neuen Eindrücken.“
Immer wieder neue Kulturen kennenzulernen sei für ihn ein Abenteuer. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen so verschiedene Länder wie Afghanistan, Pakistan, Nepal, Bhutan, Bangladesch, Indien, Sri Lanka und die Malediven. Auch seine Frau nutzt die Zeit im Ausland. „Sie ist Internistin. Weil sie in Indien nicht als Ärztin arbeiten kann, macht sie eine Ayurveda-Ausbildung, um später in Deutschland die klassische Schulmedizin und die traditionelle indische Heilkunst kombiniert anzuwenden“, sagt Osterhage.
Seit 15 Jahren arbeitet er als ARD-Korrespondent und wechselt dabei alle drei bis fünf Jahre seinen Standort. Bereits zum zweiten Mal wählte er Neu-Delhi. Nach seiner Pensionierung will sich der 59-Jährige aber wieder in Berlin niederlassen.

Andreas Hecke, Unteroffizier

In den neun Jahren seit seinem Eintritt in die Bundeswehr packte Andreas Hecke vier Mal die Umzugskisten. Eine feste Regelung, nach wie vielen Jahren eine Versetzung erfolgt, gibt es für Unteroffiziere wie ihn nicht. „Es kommt aber häufig zu Versetzungen, weil Kasernen geschlossen oder umstrukturiert werden.“
Offiziere ziehen in der Regel alle zwei bis drei Jahre um. Rücksichtnahme auf die Familie kann die Bundeswehr dabei nicht immer gewährleisten. „Man hat sich bei der Einstellung zu bundesweiter Versetzung bereit erklärt“, sagt Hecke.
Heute pendelt der Personalunteroffizier: Von Weiden in der Oberpfalz zur Kaserne in Kümmersbruck sind es 50 Kilometer. „Meine Partnerin studiert in Weiden. Wir sehen uns täglich, wie bei einem normalen Beruf.“
Hecke berichtet aber auch vom Phänomen der überstürzten Hochzeiten. „Viele Soldaten lernen kurz vor der Versetzung ins Ausland ihre vermeintlich besser Hälfte kennen“, sagt Hecke. „Die Bundeswehr zahlt aber nur den Umzug für verheiratete Paare. Da läuten schnell die Hochzeitsglocken, und nach einem Jahr merkt man, dass man doch nicht zusammenpasst.“ Eine hohe Scheidungsrate ist die Folge.

Martina Christopherson, Beamtim im gehobenen Auswärtigen Amt

Ein Abenteuer mit Vollkasko, so nennt Martina Christopherson ihren Beruf. Die 52-Jährige ist Beamtin im gehobenen Auswärtigen Dienst. In 30 Dienstjahren war sie in sieben Städten auf vier verschiedenen Kontinenten tätig: Dakar, Los Angeles, Bonn, Sydney, Accra, Berlin und Tiflis. In Dakar lernte sie ihren Mann kennen, einen im Senegal stationierten US-Soldaten. Die damals 24-Jährige versuchte, sich beim nächsten Umzug am Standort ihres Mannes zu orientieren.
Beim Auswärtigen Amt berät ein Team von Auslandsplanern die Diplomaten bei der Wahl ihrer Dienstorte und der Vereinbarkeit mit Partnern und Familie. Christophersons Auslandsplaner setzte sich dafür ein, dass ihr 1989 eine Stelle in Los Angeles zugeteilt wurde. „Bis dahin führten wir zwei Jahre lang eine Fernbeziehung, da mein Mann aus Afrika abgezogen worden war“, erzählt Christopheron. „Wir telefonierten alle vierzehn Tage – das war vor den Zeiten von WLan und SMS.“
In Los Angeles zogen sie zum ersten Mal zusammen und wurden Eltern von drei Söhnen. Christopherson nahm drei Jahre Erziehungsurlaub. Danach übernahm ihr Mann die Kindererziehung. „Er konnte nach 20 Jahren Dienst bei der Army in Pension gehen. Er hatte genügend Selbstbestätigung gefunden und war auch finanziell durch die Pension abgesichert.“
Christopherson beobachtet aber, dass immer weniger junge Leute bereit sind, für ihren Partner im diplomatischen Dienst die eigenen beruflichen Ziele zurückzustecken. „Kein Wunder“, meint sie. „Zerbricht die Bezieheung, geht der Partner zurück nach Deutschland. Wie soll er dort auf dem Arbeitsmarkt vermittelt werden, wenn er zuvor 15 Jahre lang nur mitgetingelt ist?“
Christophersons Kinder steckten die vielen Umzüge gut weg. Heute ist der Nachwuchs volljährig, zwei Söhne studieren selbst im Ausland. In Berlin, wo ebenfalls ein Kind lebt, hat die Familie ein Haus. „Eine Anlaufstelle für die Kinder zwischen den Semestern und ein Rückzugsort für uns. Leider wird es immer schwieriger, die ganze Familie zu versammeln.“
Der Wohnort der Kinder werde auch einmal eine Rolle spielen, wenn sich die beiden nach Christophersons Pensionierung niederlassen. “ Alle Familienmitglieder sollten mit möglichst wenig Aufwand erreichbar sein. Bei einer sechsköpfigen Familie gar nicht so leicht.“

Quelle: Bianca Bär; http://www.sueddeutsche.de/karriere/berufe-auf-abruf-leben-zwischen-umzugskartons-1.2006044

Der Umzug mit Haustieren ist kein leichtes Unterfangen. Schließlich könnt Ihr Euren Lieblingen nicht einfach erklären, was diese ganzen Männer mit den Kisten hier machen und warum sie ihr gewohntes Umfeld einfach verlassen müssen.
Wie es trotzdem zu einem stressfreien Unterfangen wird, zeigen wir Euch hier.

 

Der beste Freund des Menschen:

 

Hunden ist alles egal – Hauptsache die Bezugsperson ist in der Nähe. Aus diesem Grund zählen Hunde zu den unkomplizierteren tierischen Umzugspartnern. Mit einer Hundetransportbox oder einem Hundegurt garantiert Ihr eurem Begleiter auf vier Pfoten einen sicheren Transport. Bei weiteren Strecken sollten ausreichend Pausen eingelegt werden und Futter sowie Wasser bereitgestellt werden.

Im neuen Heim angekommen, solltet Ihr einen Spaziergang unternehmen – Nach einer langen Autofahrt benötigt der Hund viel Auslauf. Auf diese Weise kann er sofort die neue Umgebung erkunden und sich mit dem neuen Zuhause bekannt machen.

Nicht vergessen: Die alte Adresse auf dem Chip des Hundes ändern.

 

Der Haustiger:

 

Ist Eure Katze noch nicht an einen Transportkäfig gewöhnt, macht sie rechtzeitig vor dem Umzug damit vertraut. Diese Tiere begegnen Unbekanntem grundsätzlich mit Misstrauen. Auch ein Katzenklo und Wasser solltet Ihr stets bereithalten.

Nach einem erfolgreichen Umzug muss die Katze besonders sensibel behandelt werden. Euer Liebling wurde soeben aus seinem persönlichen Revier gerissen und befindet sich in unbekanntem Gebiet.

Es wurde des Öfteren von einem Fall berichtet, bei dem eine Katze nach dem Umzug plötzlich wieder vor der alten Wohnung auftauchte. Am besten Ihr gebt Eurem Kuscheltiger ausreichend Eingewöhnungszeit und verteilt viele bekannte Spielsachen in der neuen Wohnung – Mit dem persönlichen Lieblingsspielzeug der Katze wird das Heim viel leichter als neues Revier akzeptiert.

 

Meerschweinchen und Hamster:

 

Bei diesen Kleintieren handelt es sich um sehr stressanfällige Umzugspartner. Um Euren kuscheligen Partnern die Hektik um sie herum zu ersparen, solltet Ihr den Käfig während des Transportes mit einer Decke ablichten. Für genügend Luftzufuhr, Futter und Wasser sollte stets gesorgt sein.

 

Fische:

 

Optimal ist es, das Aquarium im alten Zuhause als letztes abzubauen und in der neuen Wohnung als erstes wiederaufzubauen. Während des Umzugs solltet Ihr jeden Fisch in einem Plastikbeutel transportieren, der mit ca. 1/3 des alten Aquarium-Wassers und 2/3 frischem Wasser befüllt ist. Den Umzug gut überstanden und das Aquarium wiederaufgebaut, ist es ratsam die Fische einige Stunden mit geöffnetem Beutel im Aquarium treiben zu lassen. So können sich die Fische langsam an die neue Wassertemperatur gewöhnen.